Kirche St. Jakob

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Die Schottenkirche St. Jakob in Regensburg
Das Nordportal

Die Kirche St. Jakob, auch bekannt als Schottenkirche ist eine Kirche in der Kreisfreien Stadt Regensburg.

Lage[Bearbeiten]

Die Schottenkirche befindet sich im Westen der Altstadt an der Jakobstraße.

Geschichte[Bearbeiten]

Ende des 11. Jahrhunderts gelangte der irische Wandermönch Mecherdach nach Regensburg und ließ sich hier nieder. Bald folgten ihm Landsleute, und 1075 wird von einem Kloster der Schotten berichtet. Um 1120 kam es zur Weihe einer Jakobskirche, die aber schon 1150 bis auf die östlichen Teile abgerissen wurde.

Um 1150 bis 1200 entstand das jetzige Bauwerk, das um 1278 bis auf die Mauern niederbrannte und neu aufgebaut wurde. Während des Dreißigjährigen Krieges benutzten protestantische Truppen bei der Besetzung Regensburgs im Jahr 1633 die Kirche als Pferdestall. 1647 wurde die Flachdecke im Hochschiff erneuert. Eine umfangreiche Innen- und Außenrestaurierung mit Neugestaltung der Altarinsel fand 1988 ihren Abschluss

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts übernahmen schottische Benediktiner das Kloster, das sogar von der Säkularisation verschont blieb und erst 1862 aufgelöst wurde. Seitdem dienen die ehemaligen Klosterbauten als Priesterseminar und die Kirche als Seminarkirche.

Beschreibung[Bearbeiten]

Das Äußere zeigt eine dreischiffige Basilika mit westlichem Querhaus und östlichem Turmpaar. Den Hauptchor umzieht eine Blendarkatur mit wechselndem Kapitellschmuck. Das zwischen 1185 und 1190 fertiggestellte Nordportal ist eines der bedeutendsten romanischen Kunstwerke in Süddeutschland. Das umfangreiche, schwer deutbare Bildprogramm mit mehr als 150 Figuren handelt von der Wiederkunft Christi und vom Weltgericht. Den oberen Abschluss bildet die Darstellung Christi mit den zwölf Aposteln. Alle Figuren waren ursprünglich bemalt und mit Einlagen verziert.

Der Innenraum gestaltet sich als Säulenbasilika mit Parallelapsidien. Am Kapitellschmuck der Langhaussäulen wechseln figürliche mit pflanzlichen Darstellungen. Die Kreuzigungsgruppe am Chorbogen ist eine Schnitzarbeit von um 1180. Etwa zur gleichen Zeit entstand das Kreuz im Südschiff. Das erste Pfeilerpaar des Chores trägt zwei Steinfiguren um 1370: Maria und Jakobus. Im Nordschiff befindet sich ein steinerner Christophorus von um 1390. Die Chorstühle stammen von 1690, die sonstige Einrichtung größtenteils aus dem 19. Jahrhundert.

Literatur[Bearbeiten]

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Alexander von Reitzenstein, Herbert Brunner: Reclams Kunstführer Deutschland Band 1. Bayern. Baudenkmäler, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Universal-Bibliothek Nr. 8055-72, 8. Auflage 1974, ISBN 3-15-008055-X