Joseph Ratzinger

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Joseph Ratzinger als Kardinal im Jahr 1988.
Joseph Ratzinger als Papst im Jahr 2006.

Dr. Joseph Ratzinger, als Papst Benedikt XVI. (* 16. April 1927 in Marktl; Taufname Joseph Aloisius) ist ein katholischer Theologe. Er war Erzbischof von München und Freising, Kardinal und schließlich vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 als Papst Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Er wurde am Karsamstag im damaligen Mauthaus, dem jetzigen Geburtshaus Papst Benedikt XVI. in Marktl als drittes Kind der Eheleute Josef und Maria Ratzinger geboren. Diese lebten hier seit 1924 mit den beiden älteren Kindern Georg und Maria. Der Theologe, Publizist und Politiker Georg Ratzinger war sein Großonkel.

Der 25-jährige Kooperator Joseph Stangl taufte das neugeborene Kind unmittelbar nach der Geburt um 4.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Oswald in Marktl auf den Namen Joseph Aloisius. Da sein Vater als Gendarm beruflich flexibel sein musste, zog die Familie bereits 1929 nach Tittmoning und 1932 nach Aschau. 1933 kaufte der Vater ein kleines Bauernhaus in Hufschlag bei Traunstein, das die Familie nach der Pensionierung des Vaters Anfang April 1937 bezog.

Ratzinger besuchte das staatliche Chiemgau-Gymnasium in Traunstein und wurde 1944 zur Wehrmacht eingezogen. Ab 1946 studierte er katholische Theologie und Philosophie an der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising und ab 1947 an der neu eröffneten Universität in München. 1953 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert, und 1957 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität im Fach Fundamentaltheologie. 1958 wurde er Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und 1959 an der Universität Bonn. 1963 wechselte er an die Universität Münster, 1967 an die Universität Tübingen und 1969 an die Universität Regensburg.

In Regensburg lehrte er Dogmatik und Dogmengeschichte und war Mitbegründer der Gustav-Siewerth-Akademie. 1976 wurde er Vizepräsident der Universität und Päpstlicher Ehrenprälat. In Pentling südwestlich Regensburg bewohnte er seit 1970 ein eigenes Haus, bis er am 24. März 1977 zum Erzbischof von München und Freising ernannt wurde. Bereits einen Monat später erhielt er die Kardinalswürde.

Am 11. Mai 1980 zelebrierte Erzbischof Kardinal Ratzinger einen feierlichen Gottesdienst im Dom St. Stephan im Rahmen des Domfestes zum Abschluss der Außenrenovierung des Doms. Am 18. November 1980 geleitete er Papst Johannes Paul II. bei dessen Pilgerreise durch Deutschland an den Wallfahrtsort Altötting.

1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre. Am 13. Juli 1997 wurde Kurienkardinal Dr. Joseph Ratzinger zum Ehrenbürger von Marktl ernannt. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. wählte ihn das Konklave am 19. April 2005 zu dessen Nachfolger. Er gab sich den Papstnamen Benedikt XVI. und wurde der erste deutsche Papst seit Hadrian VI. (15221523). In Anerkennung seiner vielfach bewiesener, inniger Verbundenheit mit der Kreis- und Wallfahrtsstadt Altötting wurde ihm am 7. Juni 2006 die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen. Am 11. September 2006 weilte er im Rahmen einer apostolischen Reise in Altötting und Marktl. Dabei gab er der Schatzkammer der Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob eine neue Funktion als Andachtskapelle. Am 15. April 2007 wurde sein Geburtshaus in Marktl für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 15. Mai 2009 wurde das nach ihm benannte Haus Papst Benedikt XVI. in Altötting eröffnet.

Am 11. Februar 2013 gab Benedikt XVI. während eines Konsistoriums bekannt, zum 28. Februar 2013 auf sein Amt zu verzichten. Seit diesem 28. Februar 2013 lebte er in Castel Gandolfo als „emeritierter Papst“, am 2. Mai 2013 kehrte er in den Vatikan zurück.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten]

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